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(a) an den Bettelstab kommen (25✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • an den Bettelstab kommen (Duden 11 – ‚Bettelstab‘).

  • an den Bettelstab geraten (LdSpR – ‚Bettelstab‘).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: „Register::veraltend“

  • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: „Register::veraltend“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 100% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 92% in positiver Form (+) / 8% in negierter Form
  • 84% als Aussage / 16% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 100% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) zum Bettler werden (5✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: ihn zum Bettler machen

    • LdSpR – ‚Stab‘: zum Bettler werden

  • (b) in Armut und wirtschaftlichen Ruin geraten (20✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: völlig verarmen

    • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: jmdn. wirtschaftlich völlig ruinieren

    • LdSpR – ‚Bettelstab‘: verarmen, keine Reserven mehr haben

    • LdSpR – ‚Bettelstab‘: ihn durch überzogene Ansprüche zu größeren Ausgaben verleiten, als er es sich leisten kann; ihn ausnehmen

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Fachtext: 4%
  • (b) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%
  • (c) Belletristik: 96%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 12%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 88%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • Adelung: „figürlich, der Stand und das Leben eines Bettlers [...] doch nur in den Redensarten“

  • LdSpR – ‚Stab‘: „Der weiße Stab war das Zeichen der Bettler sowie auch der Verbannten und Verwiesenen, die das Land räumen mußten; ebenso trugen auch Kriegsgefangene und verurteilte Aufrührer sowie Abgesandte, die die Übergabe anboten, einen weißen Stab in der Hand. | An den (weißen) Stab kommen: zum Bettler werden; Mit dem weißen Stabe zum Tore hinausgehen: seinen Besitz verloren haben, mit leeren Händen aus seinem Wirkungskreis treten. In der niederländischen Redensart ›Hij is gesprongen en heeft ons den staf gelaten‹ wird den anderen der weiße Stab zurückgelassen, nachdem deren Vermögen aufgebraucht ist; es handelt sich also hier mehr um einen Betrüger als um einen Bettler. | Deutlicher sind die späteren Wendungen An den Bettelstab kommen (bringen, den Bettelstab ergreifen). Bettelstab.“

  • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: „Mit »Bettelstab« ist der Stab des Bettlers gemeint, der Stock, auf den sich ein kranker oder alter Mensch beim Betteln stützte, wenn er seinen Lebensunterhalt nicht mehr durch Arbeit bestreiten konnte.“

  • Duden 11 – ‚Bettelstab‘: „Mit »Bettelstab« ist der Stab des Bettlers gemeint, der Stock, auf den sich ein kranker oder alter Mensch beim Betteln stützte, wenn er seinen Lebensunterhalt nicht mehr durch Arbeit bestreiten konnte.“

  • LdSpR – ‚Bettelstab‘: „Die Wendung stammt aus der Zeit, als es noch keine Sozialhilfe gab. Heute wird sie meist im übertragenen Sinne gebraucht. Wenn z.B. jemand zu verschwenderisch mit seinem Geld umgeht, heißt es: Du wirst noch an den Bettelstab kommen.“

  • LdSpR – ‚Bettelstab‘: „ Ebenso können eine Pleite oder ein Börsenkrach jemanden an den Bettelstab bringen, so daß er im übertragenen Sinn Den Bettelstab ergreifen (in die Hand nehmen) muß, d.h. nicht mehr genügend Eigenmittel für seinen persönlichen Unterhalt hat. | In einigen Redensarten werden bedeutungsmäßig die Begriffe Bettelstab und Wanderstab gleichgesetzt. Häufig wird jedoch durch einen Zusatz differenziert, wie bei Grimmelshausens ›Simplicissimus‹ (Ausgabe 1967, Hrsg. R. Tarot, S. 39), wo es heißt »das Brot am Bettelstab suchen«. Auch im Märchen (u.a. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 87: Der Arme und der Reiche) begegnet der Bettelstab ebenso häufig wie in der allgemeinen Literatur, da er wegen seiner Bildhaftigkeit gerne zur Veranschaulichung der Armut eingesetzt wird, Stab.“