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(a) unter der Decke liegen (10✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • - (OLdPhras).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • WddU – ‚Decke‘: „14. Jh.“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 100% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 100% in positiver Form (+) / 0% in negierter Form
  • 100% als Aussage / 0% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 100% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) in gemeinschaft, in verbindung (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚Decke‘: in gemeinschaft, in verbindung

    • DWB – ‚unter‘: sind einig

  • (b) in einer bösen Sache gemeinschaftlich mit ihm handeln (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: in einer bösen Sache gemeinschaftlich mit ihm handeln

    • Adelung: mit ihm an einer bösen Sache geheimen Antheil haben.

    • Borchardt: im (geheimen) Einverständnis mit ihm sein

    • DWB – ‚spielen‘: der begriff des geheimen einverständnisses und zusammenwirkens [= Erklärung für "unter dem hütlein spielen"]

    • DWB – ‚stecken‘: mit ihm insgeheim gemeinschaftliche sache machen.

    • Duden 11 – ‚Decke‘: [mit jmdm.] in geheimem Einverständnis stehen

    • LdSpR – ‚Decke‘: im (geheimen) Einverständnis mit ihm sein

    • WddU – ‚Decke‘: mit jm in geheimem Einverständnis stehen

  • (c) verborgen sein (10✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • OLdPhras: -

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Fachtext: 0%
  • (b) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%
  • (c) Belletristik: 100%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 30%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 70%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • DWB – ‚stecken‘: „gemeint ist eigentlich die decke des bettes insbesondere die decke des ehebettes, welche nach dem rechtssprichwort (SIMROCK 1516) mann und frau gleich reich macht und des einen sache auch die des andern sein läszt (vgl. auch JACOB GRIMM rechtsalterthümer 840 sowie die entsprechende wendung mit einem unter einer decke liegen unter decke 6 th. 2 sp. 885)“

  • Duden 11 – ‚Decke‘: „Die Wendung geht auf einen mittelalterlichen Rechtsbrauch bei der Eheschließung zurück und bezieht sich zugleich darauf, dass im Mittelalter Waffenbrüder und Freunde zu zweit in einem Bett schlafen konnten.“

  • LdSpR – ‚Decke‘: „Zu einer rechtmäßigen Eheschließung gehörte im Mittelalter das Zudecken der Jungvermählten mit einer Decke. Dieser Brauch wurde in Gegenwart der Elten und Verwandten geübt; sie geleiteten das Ehepaar in das Brautgemach und waren Zeugen dieses Vorgangs. Viele Rechtssprichwörter machen deutlich, daß dieser Brauch als eigentlicher Beginn der Ehe aufgefaßt wurde: ›Ist das Bett beschritten, ist das Recht erstritten‹, oder ›Ist die Decke über dem Kopf, so sind die Eheleute gleich reich‹. Schon im ›Sachsenspiegel‹ (I, 45,1) heißt es: »it wif trit in des mannes recht, swenne si in sin bede gat«. | Aber nicht nur Eheleute schliefen unter einer Decke; die höfischen Ritterepen erzählen oft, daß die Helden zu zweien schliefen, zumal wenn eine größere Schar zu Besuch auf einem Herrensitz eintraf. Der ursprüngliche Sinn der Redensart ist also zunächst: verheiratet sein, dann: im Einverständnis miteinander leben.“

  • WddU – ‚Decke‘: „Hergenommen von dem unter derselben Decke schlafenden Ehepaar.“