Grillen fangen (Adelung).
Grillen machen (Adelung).
Grillen fangen (Borchardt).
Grillen fangen (DWB – ‚Grillenfang‘).
Grillen fangen (DWB – ‚fangen‘).
Grillen fangen (DWB – ‚wurmisieren‘).
Grillen schießen (DWB – ‚schieszen‘).
Grillen vertreiben (DWB – ‚Grille‘).
Grillen fangen (Duden 11 – ‚Grille‘).
Grillen haben (LdSpR – ‚Grille‘).
Grillen fangen (WddU – ‚Grille‘).
Adelung: wenn er tiefsinnigen verdrießlichen Gedanken nachhängt, wenn er mürrisch, verdrießlich, eigensinnig ist, und diesen Zustand seines Gemüthes äußerlich merken lässet
Borchardt: launisch, eigensinnig seinen Gedanken nachhängen
DWB – ‚Grille‘: meist im sinne trübselig, miszvergnügt sein
DWB – ‚Grillenfang‘: von trübseliger, miszvergnügter stimmung;
DWB – ‚wurmisieren‘: wurmisieren, schrullenhaften gedanken nachhängen
Duden 11 – ‚Grille‘: trüben Gedanken nachhängen
LdSpR – ‚Grille‘: launisch, eigensinnig, mißvergnügt sein
LdSpR – ‚Grille‘: unter Langeweile leiden und sich wunderlichen Einfällen hingeben, sich die Zeit mit unnützen Dingen vertreiben
WddU – ‚Grille‘: grübeln; trübselig, mißvergnügt werden; unfruchtbaren Gedanken nachhängen
Duden 11 – ‚Grille‘: „Die seit dem 17. Jahrhundert belegte Wendung drückt ursprünglich aus, dass man einer völlig nutzlosen Tätigkeit nachgeht.“
LdSpR – ‚Grille‘: „In einer Aesop-Fabel hat die Wendung noch reale Bedeutung: Eine Grille wird gefangen und auf ihre Bitte wieder freigelassen. ›Grille‹, die Bezeichnung für eine kleine Heuschreckenart, wird erst seit dem 16. Jahrhundert in übertragener Bedeutung gebraucht für Laune, närrische Handlung, Schrulle. Sie wird in übertragenem Sinne nicht unmittelbar mit dem Namen des Tieres in Zusammenhang gebracht, sondern als eine Anknüpfung an lateinisch grilli = Gebilde der Groteskmalerei erklärt, eine Bedeutung, die erst durch humanistische Kreise des 16. Jahrhunderts bekanntgemacht worden sein kann (Hübner im Deutschen Wörterbuch Bd. 4, l. Abteilung 6, Spalte 318ff. und Kluge-Götze, S. 28). Dieser ältere Gebrauch des Wortes findet sich aber nur bei Johann Fischart: || Ja malen selsam grillen dar | Wie die Welt gar à retours fahr || (›Die Gelehrten d. Verkehrten‹ 331, 1). Bereits im 16. Jahrhundert ist das Wort ›Gcrille‹ in der Redensart vom Volksbewußtsein mit dem Tier (Heimchen) identifiziert und in die Nähe anderer Wendungen gerückt worden, so z.B. bei Sebastian Franck (›Sprichwörter‹ 1541, 6): »er hat vil hummeln, mucken, tauben, meusz oder grillen im kopff«. | Literarisch ist die Redensart seit dem Ende des 17. Jahrhunderts häufiger bezeugt, wobei der Zusammenhang mit dem Tiernamen deutlich ist, wie die folgenden Belege zeigen: »Ich will lachen ... andre mögen Grillen fangen!« (Christian Günther [1735]: ›Gedichte‹ 179); »Wer wird bei vollen Flaschen die Stirn in Falten ziehn und magre Grillen haschen« (Wieland: ›Idris‹ 1. Teil, V. 66); »Ich habe über dieses Gedicht einige Grillen gefangen« (Lessing); »Fang eine Grille ein, die klüger singt« (Hebbel: ›Siegfrieds Tod‹ IV, 6). Auch im Märchen ist die Wendung belegt. (Vgl. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 2, 57.) | ›Er fängt Grillen‹, oft verbunden mit der Handbewegung des Fliegenfangens aus der Luft, heißt im Niederdeutschen etwa ›er spinnt‹, er leidet an Einbildungen und ähnliches. | [Grille , S. 2328-2329]“
LdSpR – ‚Grille‘: „In einer Aesop-Fabel hat die Wendung noch reale Bedeutung: Eine Grille wird gefangen und auf ihre Bitte wieder freigelassen. ›Grille‹, die Bezeichnung für eine kleine Heuschreckenart, wird erst seit dem 16. Jahrhundert in übertragener Bedeutung gebraucht für Laune, närrische Handlung, Schrulle. Sie wird in übertragenem Sinne nicht unmittelbar mit dem Namen des Tieres in Zusammenhang gebracht, sondern als eine Anknüpfung an lateinisch grilli = Gebilde der Groteskmalerei erklärt, eine Bedeutung, die erst durch humanistische Kreise des 16. Jahrhunderts bekanntgemacht worden sein kann (Hübner im Deutschen Wörterbuch Bd. 4, l. Abteilung 6, Spalte 318ff. und Kluge-Götze, S. 28). Dieser ältere Gebrauch des Wortes findet sich aber nur bei Johann Fischart: || Ja malen selsam grillen dar | Wie die Welt gar à retours fahr || (›Die Gelehrten d. Verkehrten‹ 331, 1). Bereits im 16. Jahrhundert ist das Wort ›Gcrille‹ in der Redensart vom Volksbewußtsein mit dem Tier (Heimchen) identifiziert und in die Nähe anderer Wendungen gerückt worden, so z.B. bei Sebastian Franck (›Sprichwörter‹ 1541, 6): »er hat vil hummeln, mucken, tauben, meusz oder grillen im kopff«. | Literarisch ist die Redensart seit dem Ende des 17. Jahrhunderts häufiger bezeugt, wobei der Zusammenhang mit dem Tiernamen deutlich ist, wie die folgenden Belege zeigen: »Ich will lachen ... andre mögen Grillen fangen!« (Christian Günther [1735]: ›Gedichte‹ 179); »Wer wird bei vollen Flaschen die Stirn in Falten ziehn und magre Grillen haschen« (Wieland: ›Idris‹ 1. Teil, V. 66); »Ich habe über dieses Gedicht einige Grillen gefangen« (Lessing); »Fang eine Grille ein, die klüger singt« (Hebbel: ›Siegfrieds Tod‹ IV, 6). Auch im Märchen ist die Wendung belegt. (Vgl. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 2, 57.) | ›Er fängt Grillen‹, oft verbunden mit der Handbewegung des Fliegenfangens aus der Luft, heißt im Niederdeutschen etwa ›er spinnt‹, er leidet an Einbildungen und ähnliches. | [Grille , S. 2328-2329]“
WddU – ‚Grille‘: „Abergläubisch nahm man früher an, Heuschrecken verursachten Gemütsleiden und Geisteskrankheiten.“