etw. ist gehauen wie gestochen (Duden 11 – ‚hauen‘).
Adelung: es ist weder halb noch ganz
Borchardt: Das ist nichts Ordentliches, Entschiedenes
DWB – ‚hauen‘: zur bezeichnung von etwas unbestimmten und unordentlichen
DWB – ‚stechen‘: etwas trifft nicht die sache, bewegt sich unbestimmt und unordentlich
Duden 11 – ‚hauen‘: das bleibt sich gleich
LdSpR – ‚hauen‘: nichts Ordentliches, Entschiedenes
DWB – ‚stechen‘: auch sonst von zuständen, ereignissen u. s. w., die man nicht begreift
DWB – ‚stechen‘: die positiv gewandte wendung sei es gehauen oder gestochen erhält bisweilen den sinn 'auf jeden fall; gehts nicht auf diese weise, so gehts auf die andere'
Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:
Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:
DWB – ‚stechen‘: „knüpft als ein ursprünglicher fechterausdruck hier an: eigentlich 'ein fechtgang, der die beiden verschiedenen fechtweisen auf hieb und stich unordentlich durcheinander motzt'. noch deutlicher beim duell, wo bestimmungen wie die folgende: ob eine wunde hieb oder stich sei, wird in zweifelhaften fällen von den medizinern entschieden paukkomment der göttinger landsmannschaften von 1809 (vom duell § 42) unserer redensart zur voraussetzung dienen. – besonders gerne mit beziehung auf geistige kampfesmittel gebraucht, zuerst in der späten reformationssprache kein zeichen von neuem verständnisz aber ist: der musz zur zeit ein tüchtig wort sprechen, und wär's auch nicht gehauen und gestochen, so's nur haut und sticht ALEXIS Roland von Berlin 2, 260. auch sonst von zuständen, ereignissen u. s. w., die man nicht begreift“
Duden 11 – ‚hauen‘: „In verneinter Form stammt die Wendung aus der Fechtersprache und bezieht sich auf einen nicht sauber ausgeführten Hieb bzw. Stich.“
LdSpR – ‚hauen‘: „das tadelnde Urteil stammt aus der Fechtersprache und bedeutete eigentlich: Die Waffe ist so ungeschickt geführt, daß man nicht weiß, ob es Hieb oder Stich sein soll. Man hat die Redensart von den verschiedensten Seiten herzuleiten versucht; so etwa sollte sie aus der Zeit der Erfindung des Schießpulvers herrühren, wo man bei den durch die Schußwaffen verursachten Wunden gesagt haben soll, sie seien weder durch Hieb noch durch Stich verursacht worden. Nach anderer Meinung soll sie sich auf ungeschickte Metzger bezogen haben, die das Vieh nicht kunstgerecht zu schlachten wußten. | Fr. Seiler (Deutsche Sprichwörterkunde, S. 234) äußert die Vermutung, die Redensart sei zuerst von plastischen Holz- oder Metallarbeiten gebraucht worden, die so ungeschickt angefertigt waren, daß sie ohne die üblichen Werkzeuge zum Hauen und Stechen gemacht zu sein schienen. Am einleuchtendsten scheint jedoch die Herleitung aus der Fechtersprache zu sein. So steht in der ›Zimmerischen Chronik‹ Band 4, S. 23); »Der groß hauptman Lumplin, der gern gehawen oder gestochen het, ward wol darob verspottet und verlacht«, was sich hier zweifellos aufs Fechten bezieht. | Älter ist die Verbindung von ›hauen‹ und ›schlagen‹, so in Brants ›Narrenschiff‹ (67,56): »Es sy gehowen oder geschlagen«. Der früheste Beleg für die Redensart im übertragenen Sinne steht wohl bei Grimmelshausen im ›Simplicissimus‹ (3. Band, S. 5): »Und damit heulete sie immer forth, also daß ich mich in ihre Rede nicht mischen noch begreifen konnte, ob es gehauen oder gestochen, gebrant oder gebort wäre«.“