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(a) nicht gehauen und nicht gestochen (1✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • etw. ist nicht gehauen und nicht gestochen (DWB – ‚hauen‘).

  • etw. ist nicht gehauen und nicht gestochen (DWB – ‚stechen‘).

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 100% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 0% in positiver Form (+) / 100% in negierter Form
  • 100% als Aussage / 0% als Frage (?)
  • 100% satzwertig (S) / 0% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) etwas trifft nicht die sache, bewegt sich unbestimmt und unordentlich (1✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: es ist weder halb noch ganz

    • Borchardt: Das ist nichts Ordentliches, Entschiedenes

    • DWB – ‚hauen‘: zur bezeichnung von etwas unbestimmten und unordentlichen

    • DWB – ‚stechen‘: etwas trifft nicht die sache, bewegt sich unbestimmt und unordentlich

    • Duden 11 – ‚hauen‘: das bleibt sich gleich

    • LdSpR – ‚hauen‘: nichts Ordentliches, Entschiedenes

  • (b) auch sonst von zuständen, ereignissen u. s. w., die man nicht begreift (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚stechen‘: auch sonst von zuständen, ereignissen u. s. w., die man nicht begreift

  • (c) die positiv gewandte wendung sei es gehauen oder gestochen erhält bisweilen den sinn 'auf jeden fall; gehts nicht auf diese weise, so gehts auf die andere' (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚stechen‘: die positiv gewandte wendung sei es gehauen oder gestochen erhält bisweilen den sinn 'auf jeden fall; gehts nicht auf diese weise, so gehts auf die andere'

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Belletristik: 100%
  • (b) Fachtext: 0%
  • (c) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 0%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 100%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • DWB – ‚stechen‘: „knüpft als ein ursprünglicher fechterausdruck hier an: eigentlich 'ein fechtgang, der die beiden verschiedenen fechtweisen auf hieb und stich unordentlich durcheinander motzt'. noch deutlicher beim duell, wo bestimmungen wie die folgende: ob eine wunde hieb oder stich sei, wird in zweifelhaften fällen von den medizinern entschieden paukkomment der göttinger landsmannschaften von 1809 (vom duell § 42) unserer redensart zur voraussetzung dienen. – besonders gerne mit beziehung auf geistige kampfesmittel gebraucht, zuerst in der späten reformationssprache kein zeichen von neuem verständnisz aber ist: der musz zur zeit ein tüchtig wort sprechen, und wär's auch nicht gehauen und gestochen, so's nur haut und sticht ALEXIS Roland von Berlin 2, 260. auch sonst von zuständen, ereignissen u. s. w., die man nicht begreift“

  • Duden 11 – ‚hauen‘: „In verneinter Form stammt die Wendung aus der Fechtersprache und bezieht sich auf einen nicht sauber ausgeführten Hieb bzw. Stich.“

  • LdSpR – ‚hauen‘: „das tadelnde Urteil stammt aus der Fechtersprache und bedeutete eigentlich: Die Waffe ist so ungeschickt geführt, daß man nicht weiß, ob es Hieb oder Stich sein soll. Man hat die Redensart von den verschiedensten Seiten herzuleiten versucht; so etwa sollte sie aus der Zeit der Erfindung des Schießpulvers herrühren, wo man bei den durch die Schußwaffen verursachten Wunden gesagt haben soll, sie seien weder durch Hieb noch durch Stich verursacht worden. Nach anderer Meinung soll sie sich auf ungeschickte Metzger bezogen haben, die das Vieh nicht kunstgerecht zu schlachten wußten. | Fr. Seiler (Deutsche Sprichwörterkunde, S. 234) äußert die Vermutung, die Redensart sei zuerst von plastischen Holz- oder Metallarbeiten gebraucht worden, die so ungeschickt angefertigt waren, daß sie ohne die üblichen Werkzeuge zum Hauen und Stechen gemacht zu sein schienen. Am einleuchtendsten scheint jedoch die Herleitung aus der Fechtersprache zu sein. So steht in der ›Zimmerischen Chronik‹ Band 4, S. 23); »Der groß hauptman Lumplin, der gern gehawen oder gestochen het, ward wol darob verspottet und verlacht«, was sich hier zweifellos aufs Fechten bezieht. | Älter ist die Verbindung von ›hauen‹ und ›schlagen‹, so in Brants ›Narrenschiff‹ (67,56): »Es sy gehowen oder geschlagen«. Der früheste Beleg für die Redensart im übertragenen Sinne steht wohl bei Grimmelshausen im ›Simplicissimus‹ (3. Band, S. 5): »Und damit heulete sie immer forth, also daß ich mich in ihre Rede nicht mischen noch begreifen konnte, ob es gehauen oder gestochen, gebrant oder gebort wäre«.“