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Formale Varianten in Wörterbüchern

  • die Katze im Sack lassen (WddU – ‚Katze‘).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • WddU – ‚Katze‘: „seit dem 15. Jh.“

  • WddU – ‚Katze‘: „1971 ff.“

  • WddU – ‚Katze‘: „Seit dem 19. Jh.“

  • WddU – ‚Katze‘: „1920 ff.“

  • WddU – ‚Katze‘: „Seit dem 16. Jh.“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 0% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 0% in positiver Form (+) / 0% in negierter Form
  • 0% als Aussage / 0% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 0% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) etwas ohne nähere Kenntnis, ohne es gesehen zu haben, kaufen (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: etwas unbesehens kaufen

    • Borchardt: etwas ohne nähere Kenntnis, ohne es gesehen zu haben, kaufen

    • DWB – ‚katze‘: unbesehen etwas erhandeln, annehmen, sich aufbinden lassen

    • Duden 11 – ‚Katze‘: etw. ungeprüft übernehmen, kaufen [und dabei übervorteilt werden]

    • LdSpR – ‚Katze‘: unbesehen kaufen

    • WddU – ‚Katze‘: etw unbesehen kaufen

    • WddU – ‚Katze‘: keine unlauteren Geschäfte machen.

  • (b) die Wahrheit ans Licht kommen lassen; Verheimlichtes gestehen; sein wahres Vorhaben offenbaren (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • WddU – ‚Katze‘: die Wahrheit ans Licht kommen lassen; Verheimlichtes gestehen; sein wahres Vorhaben offenbaren

    • WddU – ‚Katze‘: ein Geheimnis noch nicht lüften.

  • (c) heiraten, ohne vorehelichen Verkehr miteinander gehabt zu haben (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • WddU – ‚Katze‘: heiraten, ohne vorehelichen Verkehr miteinander gehabt zu haben

  • (d) wehrlos sein (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • OLdPhras: -

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 0% idiomatisch und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 0% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Belletristik: 0%
  • (b) Fachtext: 0%
  • (c) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 0%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 0%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • Duden 11 – ‚Katze‘: „Die Wendung, ursprünglich in der Form »etw. im Sack kaufen«, bezieht sich darauf, dass früher auf Märkten oft eine wertlose Katze anstelle eines Ferkels, Kaninchens oder Hasen in den Sack getan wurde, um den unachtsamen Käufer zu übervorteilen.“

  • LdSpR – ‚Katze‘: „In der Umgangssprache der Gegenwart wird die Redensart vielfach in Beziehung auf die sogenannten ›Probenächte‹ und zur Rechtfertigung vorehelichen Geschlechtsverkehrs angewandt (›Man kauft doch keine Katze im Sack!‹); so auch in den Mundarten, z.B. elsässisch ›i will kei Katz im Sack käufe‹; niederdeutsch ›ik köp keen Katt in Sack‹. | Das Volksbuch von ›Till Eulenspiegel‹ bringt zum ersten Mal den Schwank von der Katze im Sacke, die als Hase verkauft wurde. Hans Sachs hat denselben Eulenspiegelschwank zu einem Standesspott auf die Kürschner umgestaltet (›Ewlenspiegel mit der kaczen‹, I. 354f.): | Seit her thuet mon noch faczen | Die kuersner mit der kaczen. || Die frühesten schon im Mittelalter geläufigen Formen der Redensart sprechen nur vom ›Kaufen in einem Sack‹, z.B.: || Man koufet daz vil selten | In dem sacke und ungesehen | Des man ze gewinne müge jehen | (Stricker, ›Kleinere Gedichte‹); || »Wir koufen in dem sacke niht« (Winsbeke 63,6); || Swer in dem sacke koufet | Und sich mit tôren roufet | Und borget ungewisser diet, | Der singet dicke klageliet | (Freidank, ›Bescheidenheit‹ 85,5). || Auch Luther gebraucht noch die mittelalterliche Form der Redensart ›im sacke keuffen‹; ›im sacke verkeuffen‹. | Die Katze ›im‹ bzw. ›aus‹ dem Sack gehört jedoch erst dem Eulenspiegelschwank an, und das Zusammentreffen von Schwank und Redensart ist hier nicht verwunderlich, weil in den Eulenspiegelschwänken ebenso wie etwa im Redensartenbild Bruegels) die sprachlich Ausdrücke wörtlich genommen werden. Die ursprüngliche Redensart ist dann erweitert wormir kei katz im sack verkaufen«. Beide Wendungen kombiniert finden sich noch bei Thomas Mann (›Die Entwicklung des Dr. Faustus‹, Frankfurt a.M. 1949, S. 16): »Ist es leichtsinnig, ›die Katze im Sack zu kaufen‹, so ist, sie darin zu verkaufen, noch weniger empfehlenswert«. Dazu das schwäbische Sprichwort: ›Narren und alte Weiber kauft man in einem Sack‹. | Verwandt ist die Redensart Die Katze aus dem Sack lassen: die Wahrheit, die bisher verheimlichte wahre Meinung aussprechen. Wer die Katze aus dem Sack läßt, kann niemandem mehr einreden, daß sie ein Hase ist. Die Erklärung der Redensart braucht sich aber nicht unbedingt auf den oben erwähnten Eulenspiegelschwank zu beziehen. Man steckt die Katze in einen Sack, um sie zu ersäufen. Läßt sie der Träger aus Unvorsichtigkeit vorher aus dem Sack, ist damit die Absicht, weshalb er sie eingeschlossen hatte, vereitelt, und er weiß auch nicht, was die losgekommene Katze noch alles anstellen kann. Vgl. französisch ›laisser passer ...‹ oder ›montrer le bout de l'oreille‹ (wörtlich: die Ohrenspitze zeigen).“

  • WddU – ‚Katze‘: „Leitet sich her von einem alten Schwank: mit einer Katze im Sack tritt man vor den Teufel und erzählt ihm, in dem Sack befinde sich ein dreibeiniger Hase, woraufhin der Teufel den Sack mitsamt Inhalt für einen Taler kauft; ehe der Teufel den Betrug bemerkt, hat er seine Macht über den listigen Verkäufer verloren [...] etwa seit dem 15. Jh. Vorher hieß es »etw im Sack kaufen«: die Erzählung von der Katze ist nachträgliche Hinzufügung“

  • WddU – ‚Katze‘: „Werbetext“