sein Schäflein im Trockenen haben (DWB – ‚Schäflein‘).
seine Schäfchen im Trockenen haben (Duden 11 – ‚Schäfchen‘).
sein Schäfchen im Trockenen haben (LdSpR – ‚Schaf‘).
sein Schäfchen im Trockenen haben (WddU – ‚Schäfchen‘).
DWB – ‚Trocken‘: „seit dem 16. jh. bezeugt in der wendung sein(e)schäfchen aufs trockne bringen“
WddU – ‚Schäfchen‘: „1700 ff“
WddU – ‚Schäfchen‘: „Seit dem 19. Jh.“
WddU – ‚Schäfchen‘: „16. Jh“
WddU – ‚Schäfchen‘: „1920 ff“
Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:
Adelung: sich und das Seinige in Sicherheit bringen
Borchardt: seinen Erwerb in Sicherheit bringen, um sich ein sorgloses Leben zu sichern
DWB – ‚Trocken‘: sein teil in sicherheit bringen
LdSpR – ‚Schaf‘: sich seinen Erwerb in Sicherheit gebracht haben, um sich ein sorgloses Leben zu gönnen
WddU – ‚Schäfchen‘: seinen Gewinn in Sicherheit gebracht haben; sein Vermögen gut angelegt haben
WddU – ‚Schäfchen‘: sein Geld verdient haben; seinen Lebensunterhalt erworben haben
Duden 11 – ‚Schäfchen‘: sich [auf Kosten anderer] großen Gewinn, große Vorteile verschaffen
Duden 11 – ‚Schäfchen‘: sich [auf Kosten anderer] großen Gewinn, große Vorteile verschafft haben
LdSpR – ‚Schaf‘: sich seinen Vorteil, Gewinn sichern
WddU – ‚Schäfchen‘: sich seinen Gewinn, seinen Vorteil sichern
WddU – ‚Schäfchen‘: eine vermögende Frau heiraten
Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:
Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:
DWB – ‚Trocken‘: „fast ausschlieszlich vom ökonomischen. die entstehung dieser redensart ist nicht befriedigend gedeutet. wenig wahrscheinlichkeit besitzen die versuche, sie an wendungen wie die letzten von b anzuknüpfen, indem man in schäfchen ein miszverstandenes nd. schepken vermutet; (…, siehe Quellen vor 1750); daneben beginnt sich die deminutivform auszubreiten, die bald die oberhand gewinnt: (alte leute sind der arbeit enthoben, weil sie) ihre schäfgen auf das trockene gebracht H. FR. V. FLEMING d. vollk. teutsche soldat (1726) 4a; schon so sicher, dasz dein schäfchen im trocknen ist? GÖTHE I 12, 121 W.; daher war er besorgt, ... sein so lang und sorglich gepflegtes schäfchen ins trockene zu bringen G. KELLER ges. w. 1, 147; seltener in variation des objects: hust o dei lämmla ins trockne gebracht G. HAUPTMANN Rose Bernd (1904) 33; ihrer ausgestandenen mühe ... sich ergetzeten und solcher gestalt ihren karn in das trockene geschoben hatten alamod. polit. (1654) 3; er hat seinen wagen ins trockene geschoben, 'er ist auszer gefahr, verlegenheit ..., besonders im unterhalt' SCHELLHORN sprichw. 70.“
LdSpR – ‚Schaf‘: „Die Redensart wurde früher so erklärt, daß man annahm, ein unverständlich gewordenes niederdeutsches ›Schepken‹ = Schiffchen sei durch das ähnlich klingende hochdeutsche ›Schäfchen‹ ersetzt und die Redensart so auch den Binnenländern geläufig und verständlich gemacht worden. Rudolf Hildebrand (›Vom deutschen Sprachunterricht‹, Ausgabe von 1954, S. 58) lehnt mit Recht diese Etymologie ab. Auch die mitteldeutschen Mundarten kennen die Wendung ›sei Schouf en Troig'n hann‹. Das verdeutlicht die Herkunft der Redensart aus der bäuerlichen Vorstellungswelt und ihren Zusammenhang mit der Schafzucht. Das Wesentliche der Redensart haftet jedoch nicht an dem Wort ›Schäfchen‹, sondern an dem Begriff ›ins trockene bringen‹, d.h. in Sicherheit, im Gegensatz zu Wendungen wie ›in die Patsche geraten‹, ›in der Tinte sitzen‹ usw. So ist denn auch aus Holstein redensartlich bezeugt: ›He hett sin Saken up't Dröge brocht‹, ›he sitt hoch un drög‹. Das Schäfchen bezeichnet typisch jede Erwerbung eines kleinen Mannes (wie im 2 Sam 12, 3). In seinem ›Hauswirthschaftsbuch‹ vom Jahre 1722 (S. 39) schreibt v. Rohr: »Die sumpfigen Wiesen und Teichtriften sind den Schafen über die Maassen schädlich, aber die Weide auf hohen Feldern, Gehölzen und Bergen ist ihnen zuträglich«. Belegt ist die Redensart zuerst 1576 bei J. Burkhard (›Patrocinium‹, S. 114): »Ihre Schäflin ins trocken (wie man pfleget zu sagen) zu treiben«. Warum nun aber die Schafe auf nassen Wiesen gefährdet sind, wurde bisher noch nicht hinreichend erklärt. Hildebrands Uberschwemmungstheorie geht fehl, ebenso der Hinweis in Meyers Lexikon (1925), daß der Schäfer bei Gewitter seine Herde in den Stall bringen müsse. Der Regen schadet den Schafen nämlich nicht, da ihr Fell fettig ist und das Wasser abstößt. Hans Dittrich (›Sein Schäfchen im Trockenen haben‹) zitiert zur Erklärung das Schweizer Lexikon (1947). Danach werden Schafe auf sumpfigen Wiesen häufig von der Egelseuche (Distomatosis) befallen. Die Leberegel, die in sumpfigen Gebieten leben, verursachen schwere Leberentzündungen bei den Tieren und hohe Verluste durch ein Massensterben. Die Tiere bleiben jedoch verschont, wenn man sie nicht auf nassen Wiesen und am Wasser weiden läßt. Wer also eine trockene Weide besitzt, braucht um seine Herde nicht zu bangen, er hat sein Kapital in Sicherheit. | In übertragener Bedeutung wurde der Ausdruck bereits 1597 verwendet in einer Beschreibung der Frankfurter Messe in Reimen, erschienen unter dem Titel ›Marckschiffs Nachen‹ von Max Mangold. Darin heißt es von Kaufleuten, die zu ihrem Nutzen mehrmals bankrott gemacht haben: || Kanst dann ein guter Gsell wol bleiben, | Wann du schon kein Gwerb mehr thust treiben. | Wirst globt, daß du deim Handel bist | So wol vorgstanden jeder Frist, | Hast dein Schaff in das trucken bracht, | Keiner ist, der dich drumb veracht. || Reichliche weitere Belege gibt das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm (VIII, 1999f.)“
LdSpR – ‚Schaf‘: „Die Redensart wurde früher so erklärt, daß man annahm, ein unverständlich gewordenes niederdeutsches ›Schepken‹ = Schiffchen sei durch das ähnlich klingende hochdeutsche ›Schäfchen‹ ersetzt und die Redensart so auch den Binnenländern geläufig und verständlich gemacht worden. Rudolf Hildebrand (›Vom deutschen Sprachunterricht‹, Ausgabe von 1954, S. 58) lehnt mit Recht diese Etymologie ab. Auch die mitteldeutschen Mundarten kennen die Wendung ›sei Schouf en Troig'n hann‹. Das verdeutlicht die Herkunft der Redensart aus der bäuerlichen Vorstellungswelt und ihren Zusammenhang mit der Schafzucht. Das Wesentliche der Redensart haftet jedoch nicht an dem Wort ›Schäfchen‹, sondern an dem Begriff ›ins trockene bringen‹, d.h. in Sicherheit, im Gegensatz zu Wendungen wie ›in die Patsche geraten‹, ›in der Tinte sitzen‹ usw. So ist denn auch aus Holstein redensartlich bezeugt: ›He hett sin Saken up't Dröge brocht‹, ›he sitt hoch un drög‹. Das Schäfchen bezeichnet typisch jede Erwerbung eines kleinen Mannes (wie im 2 Sam 12, 3). In seinem ›Hauswirthschaftsbuch‹ vom Jahre 1722 (S. 39) schreibt v. Rohr: »Die sumpfigen Wiesen und Teichtriften sind den Schafen über die Maassen schädlich, aber die Weide auf hohen Feldern, Gehölzen und Bergen ist ihnen zuträglich«. Belegt ist die Redensart zuerst 1576 bei J. Burkhard (›Patrocinium‹, S. 114): »Ihre Schäflin ins trocken (wie man pfleget zu sagen) zu treiben«. Warum nun aber die Schafe auf nassen Wiesen gefährdet sind, wurde bisher noch nicht hinreichend erklärt. Hildebrands Uberschwemmungstheorie geht fehl, ebenso der Hinweis in Meyers Lexikon (1925), daß der Schäfer bei Gewitter seine Herde in den Stall bringen müsse. Der Regen schadet den Schafen nämlich nicht, da ihr Fell fettig ist und das Wasser abstößt. Hans Dittrich (›Sein Schäfchen im Trockenen haben‹) zitiert zur Erklärung das Schweizer Lexikon (1947). Danach werden Schafe auf sumpfigen Wiesen häufig von der Egelseuche (Distomatosis) befallen. Die Leberegel, die in sumpfigen Gebieten leben, verursachen schwere Leberentzündungen bei den Tieren und hohe Verluste durch ein Massensterben. Die Tiere bleiben jedoch verschont, wenn man sie nicht auf nassen Wiesen und am Wasser weiden läßt. Wer also eine trockene Weide besitzt, braucht um seine Herde nicht zu bangen, er hat sein Kapital in Sicherheit. | In übertragener Bedeutung wurde der Ausdruck bereits 1597 verwendet in einer Beschreibung der Frankfurter Messe in Reimen, erschienen unter dem Titel ›Marckschiffs Nachen‹ von Max Mangold. Darin heißt es von Kaufleuten, die zu ihrem Nutzen mehrmals bankrott gemacht haben: || Kanst dann ein guter Gsell wol bleiben, | Wann du schon kein Gwerb mehr thust treiben. | Wirst globt, daß du deim Handel bist | So wol vorgstanden jeder Frist, | Hast dein Schaff in das trucken bracht, | Keiner ist, der dich drumb veracht. || Reichliche weitere Belege gibt das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm (VIII, 1999f.)“
WddU – ‚Schäfchen‘: „Hängt zusammen mit der Infektionsgefahr: auf trockenen, hochgelegenen Weiden bleiben die Schafe gesund, wohingegen in sumpf- und wasserreichen Niederungen die Leberegel den Tieren sehr schwer zusetzen.“