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(a) aus dem Stegreif leben (7✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • - (OLdPhras).

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 85,7% im Aktiv (A) / 14,3% im Passiv
  • 85,7% in positiver Form (+) / 14,3% in negierter Form
  • 100% als Aussage / 0% als Frage (?)
  • 0% satzwertig (S) / 100% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) ohne vom Pferd herabzusteigen, hier und jetzt (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • LdSpR – ‚Stegreif‘: ohne vom Pferd herabzusteigen, hier und jetzt

  • (b) ohne grosze vorbereitung, ohne lange überlegung, keck, eilig (7✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: auf der Stelle, ohne lange Vorbereitung, ex tempore.

    • Borchardt: ohne Vorbereitung

    • DWB – ‚Stegreif‘: ohne grosze vorbereitung, ohne lange überlegung, keck, eilig

    • DWB – ‚Stegreif‘: wie es ein rechter schnellentschlossener reitersmann thun soll

    • Duden 11 – ‚Stegreif‘: ohne Vorbereitung, improvisiert

    • LdSpR – ‚Stegreif‘: ohne Vorbereitung

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 100% idiomatisch  und zu 0% wörtlich gebraucht
  • In 0% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 42,9% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%
  • (b) Belletristik: 100%
  • (c) Fachtext: 0%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 14,3%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 85,7%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • LdSpR – ‚Stegreif‘: „geht zurück auf die ältere Benennung für den Steigbügel: althochdeutsch ›stëgareif‹, mittelhochdeutsch ›stëgreif‹ bedeutet ursprünglich Reif beziehungsweise Ring zum Besteigen des Pferdes. Der Name wechselte mit der Form des betreffenden Gerätes. ›Aus dem Stegreif‹ meint also zunächst: ohne vom Pferd herabzusteigen, hier und jetzt. Die Redensart ist schon im 17. Jahrhundert gut bekannt. Aus dem Jahre 1653 stammt der Beleg: »Dan dergleichen hohe und wichtige Sache, darauff des gantzen reichs ruin und wolfart bestehet, wolte seines bedunckens sich also aus dem stegreiff nicht tractiren lassen« (B. Ph. v. Chemnitz, Königl. Schwed. in Teutschland geführten Kriegs 2. Theil, Stockholm 1653, 186). | Im 17. Jahrhundert begegnet zuweilen auch Im Stegreif: Goethe gebraucht die Redensart häufig, zum Beispiel »Aus dem Stegreif die Reime zu machen, wie leicht war das!« (Weimarer Ausgabe XIII, 1, 261). Bei Lessing (V, 344) findet sich der Satz: »Jedes große Genie redet alles aus dem Stegreif«. Die Redensart lebt heute nahezu ausschließlich in intellektuellen Kreisen.“

  • LdSpR – ‚Stegreif‘: „geht zurück auf die ältere Benennung für den Steigbügel: althochdeutsch ›stëgareif‹, mittelhochdeutsch ›stëgreif‹ bedeutet ursprünglich Reif beziehungsweise Ring zum Besteigen des Pferdes. Der Name wechselte mit der Form des betreffenden Gerätes. ›Aus dem Stegreif‹ meint also zunächst: ohne vom Pferd herabzusteigen, hier und jetzt. Die Redensart ist schon im 17. Jahrhundert gut bekannt. Aus dem Jahre 1653 stammt der Beleg: »Dan dergleichen hohe und wichtige Sache, darauff des gantzen reichs ruin und wolfart bestehet, wolte seines bedunckens sich also aus dem stegreiff nicht tractiren lassen« (B. Ph. v. Chemnitz, Königl. Schwed. in Teutschland geführten Kriegs 2. Theil, Stockholm 1653, 186). | Im 17. Jahrhundert begegnet zuweilen auch Im Stegreif: Goethe gebraucht die Redensart häufig, zum Beispiel »Aus dem Stegreif die Reime zu machen, wie leicht war das!« (Weimarer Ausgabe XIII, 1, 261). Bei Lessing (V, 344) findet sich der Satz: »Jedes große Genie redet alles aus dem Stegreif«. Die Redensart lebt heute nahezu ausschließlich in intellektuellen Kreisen.“