etw. nimmt jmdm. Wunder (DWB – ‚wunder‘).
Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:
Adelung: wundert mich
Adelung: es wundert mich
DWB – ‚geben‘: mich erfaszt verwunderung, staunen
DWB – ‚wunder‘: ich kümmere mich um etwas, interessiere mich für etwas
DWB – ‚wunder‘: ich möchte wissen, ich bin neugierig, es reizt mich
Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:
Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:
DWB – ‚geben‘: „ja eine verwechselung beider in w u n d e r g e b e n für wunder nehmen; denn es hiesz ursprünglich mhd. mich nimet wunder, mich erfaszt verwunderung, staunen, dann mit gen. mit nimt e s wunder, das es aber später als nom. verstanden es oder das nimmt mich wunder, und dafür endlich misverständlich: das g i b t mich nicht wunder. Simpl. 1, 259 Kurz, schon um 1500 niederrh.: dat mich gaer wonder gaef. HARF 62, 5; aber auch mit d a t . : so giebt m i r es groszes wunder, dasz einige leute so seltzames gemüthes sind. rockenph. 1707 2, 318 (cap. 37); es giebt einem gar nicht wunder. GÖTHE an Knebel 268; kommen .. so oft vor, dasz es einem wunder gäbe, wenn sie sich nicht auch zu unsern zeiten repetirten. an Zelter 162, womit denn wunder zu seiner ursprünglichen bedeutung zurückkehrt, und allerdings kann jenes misverständnis auch in mich liegen statt in geben, falls die wendung aus gegenden herrührt wo mich und mir früh verwechselt werden, wie eben am Niederrhein.“
DWB – ‚wunder‘: „vom 11. jh. durchgehend, modern noch ganz geläufig; vgl. JACOB GRIMM gramm. 24, 287. aus der ursprünglich genitivischen fassung mich nimmt es, des, einer sache wunder, die bis ins älternhd. noch möglich ist, wird durch umdeutung von genitivischem es, des (mhd. es, des) in nominativisches es, das (mhd. ez, daz) eine konstruktion, in der es oder das das subjekt darstellt und wunder nehmen als geschlossenes verbum behandelt ist und daher im infinitiv meist zusammengeschrieben wird; gelegentlich auch älter schon, vgl. z. b. unten [30,1790] (1522) EGRANUS ungedr. pred. 7a Buchwald; wunder nemen ROMPLER V. LÖWENHALT erstes gebüsch (1647) 000 2a. in genitivischer konstruktion mich nimmt einer sache wunder 'ich wundere mich über'; nominativisch: in truwen, herr Claudas, das ennimet mich keyn wunder Lancelot 1, 79 Kluge; das nam die leut alle wunder summerteil d. heyligen leben (1472) 2a. und so durchweg in jüngerem gebrauch, meist mit abhängigem satz: es solte mich wunder nehmen, da ein so verschmitzter diener nichts von seines herrn griffen begriffen haben solte LOHENSTEIN Arminius (1689) 2, 1064b; tritt hier zu wunder ein verstärkendes adjektivisches attribut, so zeigt sich der substantivische charakter des wortes in dieser verbindung unangetastet: uil michel wunter in (Isaak) genam, wie daz scolte sin getan (dasz er zum zweitenmal den segen geben sollte) genesis 2367 Dollmayr; adverbiale zusätze hingegen sprechen für eine auffassung der verbindung als eines in sich geschlossenen verbums: oft die leut sehr wunder nimmt, wa das wasser herkomt, welchs die mülen treibt FISCHART w. 1, 57 Hauffen“