Grillen und Zoten reißen (DWB – ‚grille‘).
Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:
Adelung: niedrige schmutzige Scherze, vorbring[en], und sein Vergnügen daran finde[en]
DWB – ‚zote‘: unverschemet reden
DWB – ‚zote‘: etwas unfläthiges thun; einem andern einen unfläthigen streich spielen
DWB – ‚zote‘: unflatige und grobe bossen sagen
DWB – ‚geifern‘: leeres geschwätz machen
Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:
Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:
DWB – ‚zote‘: „der plur. zoten, zotten, in Mitteldeutschland gelegentlich, besonders handschriftlich (LUTHER), in Oberdeutschland ausschlieszlich mit tt, erscheint in der literatur vom ende des 15. jhs. bis ende des 17. jhs. in der formel zotten reiszen und einigen festen adjectiv-verbindungen wie grobe, närrische, faule, lahme zotten, in der bedeutung 'derbe, unfläthige scherze in werk und wort'. der seltenere sing. in gleicher bedeutung ist bis SCHOTTEL immer, und auch nachher zuweilen männlich, als zott, dat. acc. zotten, zoten, wofür belege bei zott, während das f. zotte in dieser bedeutung bei HULSIUS-RAVELLUS 433a allein steht und wohl lexicographische abstraction ist. dies masc. ist in der bedeutung des heutigen zotte in oberd. maa. zu hause. hierher musz auch zotten reiszen u. s. w. ursprünglich gehören. im östlichen md. (Luther und nachfolger) stand es vereinzelt da. von dem in der bedeutung schon ferngerückten zotte in heutigem sinne unterschied es auch der gedehnte vocal der stammsilbe; die todten : sie verbotten : die zoten giebt als reime GRÜNWALD reicher vorrath (1695) 179. so konnte die abspaltung des sing. und damit des wortes erfolgen, welches zugleich auch seine bedeutung auf das geschlechtliche gebiet verengte. in der schreibung macht sich freilich dieser vorgang nicht so deutlich: bis 1700 wird auf md. gebiet zotte sammt ableitungen sehr viel mit einfachem t geschrieben, der allgemeinen ungenauigkeit entsprechend. von da ab gilt die trennung, und vorkommende abweichungen sind ausnahmen, siehe oben. auffälligerweise fehlt sie noch bei ADELUNG, der für beide bedeutungen zote hat, nach ihm noch JAGEMANN it. wb. 2, 2, 1429, während CAMPE zote und zotte unterscheidet. diese verwendung des plur. zotten, zoten ist schon beim ersten auftreten in der literatur fest ausgeprägt. sie stammt aus dem mündlichen gebrauche, und zwar des derbsten umgangstones. das älteste ist aller wahrscheinlichkeit nach die verbindung zotten reiszen in dem sinne 'etwas unfläthiges thun', oder 'einem andern einen unfläthigen streich spielen'. die anwendung in der älteren zeit weist mehr auf den handgreiflichen als auf den gesprochenen scherz. da wird der ursprung in einem bereich liegen, aus dem das derbdeutsche so manche freundliche schimpfrede [32,124] entnommen hat. an was für zotten zu denken ist, zeigt der schornsteinfeger im fastnachtspiel“