Er wirft das Beil zu weit (Borchardt – ‚Beil‘).
Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:
Borchardt – ‚Beil‘: er schneidet auf, er lügt
Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:
Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:
Borchardt – ‚Beil‘: „eine im älteren Neuhochdeutsch häufige, heute fast nur noch mundartlich (z. B. schwäbisch) übliche Redensart. Das Beilwerfen spielte im altdeutschen Kriegswesen wie in der Rechtssymbolik eine Rolle. Besonders bei Grenzbestimmungen war es üblich, die Entscheidung über die Entfernung der Grenze von einem gewissen Punkte dem zukünftigen Besitzer in die Stärke seines beilwerfenden Armes zu legen (vgl. J.Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, Bd. 1, S. 82f; Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 1, Sp. 1465). Oft begegnet in alten Urkunden die Bestimmung, daß ein Müller in dem Bache, der die Mühle treibt, so weit abwärts und aufwärts soll fischen dürfen, wie er von der Mühle aus ein Beil zu werfen vermag. Diesen Brauch vergleichend, konnte man von einem, der sich viel anmaßt, und dann weiter übertragen von einem, der Unglaubliches von sich behauptet, sagen: „Er wirft das Beil zu weit“.“