Kind und Kegel (Adelung).
Kind und Kegel (DWB – ‚der‘).
er hat weder Kind noch Kegel (DWB – ‚kegel‘).
mit Kind und Kegel davongehen (DWB – ‚kegel‘).
WddU – ‚Kind‘: „1400 ff.“
Adelung: eheliche und uneheliche Kinder[, oder die ganze Familie]
Borchardt: mit der ganzen Familie
DWB – ‚kegel‘: eheliche und uneheliche kinder, oder die ganze familie
DWB – ‚kegel‘: mit seiner ganzen familie
Duden 11 – ‚Kegel‘: mit der ganzen Familie
LdSpR – ‚Kind‘: mit der ganzen Familie
WddU – ‚Kind‘: mit der ganzen Familie
DWB – ‚kegel‘: keine nahen erben
OLdPhras: -
Duden 11 – ‚Kegel‘: „In dieser seit der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts bezeugten stabreimenden Zwil-lingsformel hat »Kegel« die Bedeutung »uneheliches Kind«. Nicht geklärt ist al-lerdings, wie das schon früh in der Bedeutung »Pfahl, Pflock« und »Spielkegel« belegte Wort zu der Bedeutung »uneheliches Kind« gekommen ist. Man vermutet, dass es sich hier um eine ähnliche Bedeutungsentwicklung handelt wie z. B. bei »Bengel« (ursprünglich = Stock, Knüppel), d. h., dass »Kegel« zunächst auch eine abwertende Bezeichnung für »Kind« gewesen sei, woraus sich später die Bedeutung »uneheliches Kind« entwickelt habe.“
LdSpR – ‚Kind‘: „Eigentlich meint die stabreimende Formel: mit ehelichen und unehelichen Kindern, denn ›Kegel‹ wird in einem Vokabular von 1482 als ›uneheliches Kind‹ erklärt. Die Formel ›kint und kekel‹ ist am frühesten in Breslau 1422 bezeugt, dagegen kommt ›kindes kegel‹ schon im 13. Jahrhundert vor: || irdenke, wie ich bî kome, | dîns kindes kekel sal iz vrome (›nutzen‹). || Noch nicht sicher erklärt ist aber die Bedeutung ›uneheliches Kind‹ für›Kegel‹, das zunächst ›Pfahl‹, ›Pflock‹, dann den Kegel im Spiel bedeutet; denn um das gleiche Wort Kegel handelt es sich in der Redensart wohl sicher. Rudolf Much hat darauf hingewiesen, daß Kegel auch ›Knüppel‹, ›Stock‹ bedeute (elsässisch wird ein Taugenichts ein ›grober, fauler Kegel‹ genannt, und einen ähnlichen Bedeutungswandel erlebten ›Bengel‹ und ›Stift‹). Kegel sei also zunächst eine verächtliche Bezeichnung für ›Kind‹, woraus eine für ›uneheliches Kind‹ hervorgegangen sei. Alfred Götze knüpft an die mittelhochdeutsche Bedeutung ›Eiszapfen‹ für Kegel an; in dem altschwäbischen Schwank ›Modus Liebinc‹ erzählt die untreue Frau, sie habe, während ihr Mann verreist war, Schnee gegessen und davon sei ihr das Kind gewachsen; so sei aus ›Eiszapfen‹ die Bedeutung ›Bastard‹ entstanden. Diese zweite Erklärung hat aber weniger Wahrscheinlichkeit für sich“
WddU – ‚Kind‘: „»Kegel« nannte man im späten Mittelalter das uneheliche Kind, den Bastard“