kein Blatt vor den Mund nehmen (Adelung).
kein Blatt vor den Mund nehmen (Borchardt).
sich kein Blatt vor den Mund nehmen (Borchardt).
Kein Blatt vor den Mund nehmen / Kein Blatt vor das Maul nehmen / (DWB – ‚Blatt‘).
Kein Blatt vor den Mund nehmen / Kein Blatt vor das Maul nehmen / (DWB – ‚Deutsch‘).
Kein Blatt vor den Mund nehmen / Kein Blatt vor das Maul nehmen / (DWB – ‚vor‘).
kein Blatt vor den Mund legen (DWB – ‚Blatt‘).
Kein Blatt vor den Mund nehmen / Kein Blatt vor das Maul nehmen / (Duden 11 – ‚Blatt‘).
sich kein Blatt vor den Mund nehmen (LdSpR – ‚Blatt‘).
WddU – ‚Blatt‘: „Seit mhd Zeit.“
Adelung: freymüthig reden
Adelung: freymüthig, ohne Menschenfurcht reden
Adelung: freymüthig reden und urtheilen
Borchardt: sich ohne Scheu aussprechen, geradeheraus reden
DWB – ‚Blatt‘: kühn, offen reden
LdSpR – ‚Blatt‘: sich ohne Scheu aussprechen, geradeheraus reden, sich rücksichtslos, unumwunden äußern
WddU – ‚Blatt‘: freimütig miteinander sprechen; offen seine Meinung sagen
LdSpR – ‚Blatt‘: jemandem tüchtig die Meinung sagen
LdSpR – ‚Blatt‘: „Die Redensart spiegelt eine alte Theatersitte wider. Die Schauspieler machten sich unkenntlich, indem sie Blätter vor ihr Gesicht hielten. Sie konnten dann manches vorbringen, ohne später dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Einen Beleg dafür gibt Francisci im ›Sittenspiegel‹ (S. 638b), wo es heißt: »Ehe die Komödianten die Masken erfanden, haben sie das Gesicht mit Feigenblättern verstellt und also ihre Stichelreden vorgebracht«. | Wer also kein Blatt vor den Mund nimmt, will sich nicht verstecken, sondern offen seine Meinung bekennen. Bei der Redensart kann wohl auch an ein Laub- oder Papierblatt gedacht worden sein, das man zur Abdämpfung der Stimme vor den Mund hält, so wie sonst die Hand, wenn man eine unangenehme Wahrheit nicht zu laut hören lassen will. | Ähnlich drückt es Johann Fischart im ›Gargantua‹ aus: »sie spotteten durch ein Rebblatt mit abgestollener Stimme«, d.h. mit verhaltener Stimme“
WddU – ‚Blatt‘: „Leitet sich her entweder vom Feigenblatt im Paradies als dem Sinnbild der Verstellung oder steht im Zusammenhang mit dem Blatten des Jägers“
LdSpR – ‚Blatt‘: „Die Redensart spiegelt eine alte Theatersitte wider. Die Schauspieler machten sich unkenntlich, indem sie Blätter vor ihr Gesicht hielten. Sie konnten dann manches vorbringen, ohne später dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Einen Beleg dafür gibt Francisci im ›Sittenspiegel‹ (S. 638b), wo es heißt: »Ehe die Komödianten die Masken erfanden, haben sie das Gesicht mit Feigenblättern verstellt und also ihre Stichelreden vorgebracht«. | Wer also kein Blatt vor den Mund nimmt, will sich nicht verstecken, sondern offen seine Meinung bekennen. Bei der Redensart kann wohl auch an ein Laub- oder Papierblatt gedacht worden sein, das man zur Abdämpfung der Stimme vor den Mund hält, so wie sonst die Hand, wenn man eine unangenehme Wahrheit nicht zu laut hören lassen will. | Ähnlich drückt es Johann Fischart im ›Gargantua‹ aus: »sie spotteten durch ein Rebblatt mit abgestollener Stimme«, d.h. mit verhaltener Stimme“