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(a) einen Bock schießen (37✕) 

Formale Varianten in Wörterbüchern

  • einen Bock machen (Adelung).

  • einen Bock schießen (Borchardt).

  • einen Bock schießen (DWB – ‚blind‘).

  • einen Bock schießen (DWB – ‚bock‘).

  • einen Bock schießen (DWB – ‚schieszen‘).

  • einen Bock schießen (DWB – ‚trappe‘).

  • einen Bock schießen (Duden 11 – ‚Bock‘).

  • einen Bock schießen (LdSpR – ‚Bock‘).

  • einen Bock schießen (LdSpR – ‚bock‘).

  • einen Bock schießen (WddU – ‚Bock‘).

Diachrone Angaben dazu in Wörterbüchern

  • LdSpR – ‚Bock‘: „zuerst Ende des 17. Jahrhundert belegt“

  • WddU – ‚Bock‘: „1700 ff.“

Transformationen

Das Phrasem wird in den Belegen folgendermassen verwendet:

  • 97,3% im Aktiv (A) / 0% im Passiv
  • 78,4% in positiver Form (+) / 21,6% in negierter Form
  • 89,2% als Aussage / 10,8% als Frage (?)
  • 37,8% satzwertig (S) / 62,2% satzteilwertig

Bedeutungen

  • (a) einen fehlschusz thun (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • DWB – ‚blind‘: einen fehlschusz thun

    • DWB – ‚fehler‘: einen fehl schieszen

    • DWB – ‚schieszen‘: fehler schieszen

  • (b) einen Fehler, Mißgriff begehen (36✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Adelung: einen Fehler begehen

    • Borchardt: einen Fehler, Mißgriff begehen

    • DWB – ‚bock‘: fehler

    • DWB – ‚pudel‘: einen pudel schieben, schieszen, machen

    • DWB – ‚trappe‘: angeführt werden, einen fehler machen

    • Duden 11 – ‚Bock‘: einen groben Fehler machen

    • LdSpR – ‚Bock‘: einen Fehler, eine Dummheit machen

    • WddU – ‚Bock‘: einen Fehler begehen

  • (c) vorwärts stolpern (0✕) 
    Angaben dazu in Wörterbüchern
    • Borchardt: vorwärts stolpern

    • LdSpR – ‚bock‘: vorwärts stolpern und fallen [mundartlich]

  • In den Belegen wird das Phrasem zu 94,6% idiomatisch  und zu 5,4% wörtlich  gebraucht
  • In 2,7% der Belege wird der phraseologische Gebrauch metasprachlich angezeigt
  • Explizite Hinweise auf die Bedeutung des Phrasems finden sich in 16,2% der Belege

Gebrauch

Das Phrasem kommt in folgenden Textsorten vor:

  • (a) Fachtext: 2,7%
  • (b) Zeitungs-/Zeitschriftentext: 0%
  • (c) Belletristik: 97,3%

Das Phrasem wird in folgenden sprachlichen Kontexten verwendet:

  • (a) konzeptionell mündlicher Kontext: 64,9%
  • (b) konzeptionell schriftlicher Kontext: 35,1%

Beschreibung der kulturhistorischen Entwicklung

Angaben in Wörterbüchern

  • Duden 11 – ‚Bock‘: „Die Wendung bezieht sich auf einen alten Brauch der Schützengilden, wonach der schlechteste Schütze als Trostpreis einen Bock erhielt.“

  • LdSpR – ‚Bock‘: „Die Wendung leitet sich von der früheren Sitte der Schützengilden her, dem schlechtesten Schützen als Trostpreis einen Bock zu überreichen. Dieser Brauch ist bereits 1479 in Lenzkirch (Schwarzwald) nachzuweisen. Bock bedeutete ursprünglich ›Fehler‹; ähnlich werden Tiernamen häufig zur Bezeichnung von Versehen gebraucht, z.B. Pudel, Ente, Lerche und Schwein. Wolf ist ein alter Organistenausdruck für einen Fehler im Orgelbau. [...] Wander (I, Spalte 418) gibt eine sekundäre Erklärung der Redensart, indem er das Jagdabenteuer eines pommerischen Edelmanns anführt, der kurzsichtig war und einen erschreckten Ziegenbock statt einer Schnepfe schoß.“

  • LdSpR – ‚bock‘: „Die Wendung leitet sich von der früheren Sitte der Schützengilden her, dem schlechtesten Schützen als Trostpreis einen Bock zu überreichen. Dieser Brauch ist bereits 1479 in Lenzkirch (Schwarzwald) nachzuweisen. Bock bedeutete ursprünglich ›Fehler‹; ähnlich werden Tiernamen häufig zur Bezeichnung von Versehen gebraucht, z.B. Pudel, Ente, Lerche und Schwein. Wolf ist ein alter Organistenausdruck für einen Fehler im Orgelbau. [...] Wander (I, Spalte 418) gibt eine sekundäre Erklärung der Redensart, indem er das Jagdabenteuer eines pommerischen Edelmanns anführt, der kurzsichtig war und einen erschreckten Ziegenbock statt einer Schnepfe schoß.“