etw. bei den Haaren herbeiziehen (Adelung).
etw. an den Haaren herbeiziehen (Borchardt).
etw. an den Haaren herbeiziehen (DWB – ‚herbei‘).
an den Haaren herbeiziehen (LdSpR – ‚Haar‘).
an einem Härlein heranziehen (LdSpR – ‚Haar‘).
Etwas bey den Haaren herbey ziehen (WddU – ‚Haar‘).
WddU – ‚Haar‘: „1649 bucht Gerlingius unter Nr. 63: »Capillis trahere. Bey oder mit den Haaren herzu ziehen«“
DWB – ‚haar‘: der und das widerspänstige wird bei den haaren herbeigezogen
Adelung: es auf eine gezwungene Art anbringen, oder auf etwas anwenden, es zu weit herhohlen
Borchardt: mit Gewalt herbeiziehen, was nicht zur Sache gehört', z. B. wenn ein Redner absonderliche, weit abliegende Beispiele einflicht.
DWB – ‚ziehen‘: ist ein gewaltsam angezogener beweis
LdSpR – ‚Haar‘: die Logik vergewaltigen; mit einem Argument kommen, das überhaupt nicht zur Sache gehört; z.B. wenn ein Redner absonderliche Beispiele einflicht
WddU – ‚Haar‘: unzusammenhängende Dinge oder Vorgänge miteinander in Verbindung bringen
LdSpR – ‚Haar‘: leicht heranziehen
OLdPhras: -
LdSpR – ‚Haar‘: „Die heutige Färbung der Redensart ›mit Gewalt‹ hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Gerade weil etwas durchaus zur Sache gehört, zieht man es trotz allen Widerstandes (›mit Gewalt‹) an den Haaren herbei. Die heutige Bedeutung dankt ihre Entstehung der Ironie. | Zur ursprünglichen Bedeutung vgl. Hans Sachs' Fastnachtsspiel ›Petrus und seine Freunde auf Erden‹ (363): || Weil sie durch woldat von mir fliehen, | Muß ichs (= sie) mit dem har zu mir ziehen. || In älterer Zeit ist außerdem das feinere Gegenstück An einem Härlein heranziehen: leicht heranziehen, bezeugt, so 1541 bei Sebastian Franck (I, 84): »Man mag den willigen leicht winken. Mit eim härlin zöh man jn darzu«. 1639 bei Lehmann S. 97 (Will 16): »Wer willig ist, den kan man leicht erbitten, mit eynem Härlein herbey ziehen«.“
WddU – ‚Haar‘: „Leitet sich wohl her von einem unwilligen Tatzeugen, den man bei den Haaren vor den Richtertisch bringt.“
LdSpR – ‚Haar‘: „Die heutige Färbung der Redensart ›mit Gewalt‹ hat sich erst im Laufe der Zeit entwickelt. Gerade weil etwas durchaus zur Sache gehört, zieht man es trotz allen Widerstandes (›mit Gewalt‹) an den Haaren herbei. Die heutige Bedeutung dankt ihre Entstehung der Ironie. | Zur ursprünglichen Bedeutung vgl. Hans Sachs' Fastnachtsspiel ›Petrus und seine Freunde auf Erden‹ (363): || Weil sie durch woldat von mir fliehen, | Muß ichs (= sie) mit dem har zu mir ziehen. || In älterer Zeit ist außerdem das feinere Gegenstück An einem Härlein heranziehen: leicht heranziehen, bezeugt, so 1541 bei Sebastian Franck (I, 84): »Man mag den willigen leicht winken. Mit eim härlin zöh man jn darzu«. 1639 bei Lehmann S. 97 (Will 16): »Wer willig ist, den kan man leicht erbitten, mit eynem Härlein herbey ziehen«.“